Produktinformationen
Bänder / Grundlagen
Einleitung / Allgemeines
Bänder (Türteil) und die dazugehörigen Bandaufnahmen (Zargenteil) verbinden eine Tür mit einer Zarge und machen sie damit erst funktionsfähig. Es sind die am meisten beanspruchten Beschlagteile einer Tür- und Zargenkonstruktion. Die Auswahl des richtigen Bandsystems ist daher mit großer Sorgfalt vorzunehmen. Hierbei sind folgende Kriterien zu berücksichtigen:
- Tür- und Zargenkonstruktion
- Türgröße allgemein und das Größenverhältnis Länge zur Breite
- Türblattgewicht
- Material der Bänder
- Angegebenen Belastungswert der Bänder
- Einbausituation des Türelementes (Türstopper)
- Weitere Beschlagteile (Schließer, Türantrieb)
Wichtige Prüfkriterien / Prüfverfahren
Auch Bandsysteme unterliegen hohen Prüfkriterien. Diese sind in der DIN EN 1935 geregelt. Die Ergebnisse dieser umfangreichen Prüfungen werden dann in 4 Gebrauchsklassen eingeteilt:
- Klasse 1: Leichter Gebrauch, Wohnhäuser mit geringer Gebrauchshäufigkeit, sorgfältiger Umgang, geringes Unfallrisiko, geringes Missbrauchspotenzial.
- Klasse 2: Mittlerer Gebrauch, Wohnhäuser mit mittlerer Gebrauchshäufigkeit, weitgehend sorgfältiger Umgang, mitteres Unfallrisiko, mittleres Missbrauchspotenzial.
- Klasse 3: Starker Gebrauch, hohe Gebrauchshäufigkeit, unachtsamer Umgang, hohes Unfallrisiko, hohes Missbrauchspotenzial.
- Klasse 4: Sehr starker Gebrauch, Bänder für Türen die einem häufigen und extremen Gebrauch ausgesetzt sind.
Die Position der Bänder an der Tür (Bandbezugslinie) ist in der DIN 18268 geregelt. Entsprechende Informationen dazu finden Sie im Kapitel 2.1.5
Belastbarkeit von Bandsystemen
Die Belastungswerte, werden von den Bandherstellern entsprechend der Prüfkriterien in "kg" angegeben. Diese Angabe bezieht sich auf einen Prüfkörper von 1000 x 2000 mm bei einem Einsatz von 2. Bänder.
Größere Türabmessungen bzw. ungünstige Längen- / Breitenverhältnisse können die zulässige Belastung der Bänder maßgebend beeinflussen.
Deshalb muss zum einen das Gewicht der Tür berücksichtigt werden (tatsächliches Türgewicht) und zum anderen müssen ungünstige Längen- / Breitenverhältnisse und andere äussere Faktoren mit einbezogen werden. (virtuelles Türgewicht)
Mit einer einfachen Berechnungsformel lässt sich der prozentuale Aufschlag für das virtuelleTürgewicht berechnen:
Aufschlag in % = 2 - (Türhöhe in m ÷ Türbreite in m)
Ist das Ergebnis größer als "0" entspricht das dem Aufschlag in % der auf das tatsächliche Türblattgewicht aufgeschlagen werden muss.
Ist das Ergebnis kleiner oder gleich "0" kann das tatsächliche Türblattgewicht angesetzt werden.
Wenn ein Türschließer an der Tür montiert wird, ist ein weiterer Aufschlag von 20 % empfohlen. Bei Türantrieben sogar 30 %.
Bei Türantrieben sollte darüber hinaus ein 3. Band verwendet werden.
Maßgebend für die Bewertung des passenden Bandsystems ist das virtuelle Türgewicht. Liegt diese unter dem vom Bandhersteller angegenen Maximalgewicht, passt das Bandsystem zur Tür.
Verschraubung der Bänder
Um die angegebenen Belastungswerte zu Gewährleisten, empfehlen wir Schrauben von 4,5 - 5,0 mm in einer Länge von mind. 50 mm mit durchgängigem Gewinde zu verwenden. Bei Bändern mit Belastungswerten von mehr als 160 kg, empfehlen wir 6,0 mm Schraubendurchmesser.
Einsatz eines 3. Bandes
Durch die Montage eines 3. Bandes, kann der zulässige Belastungswert der Bänder um ca. 25 % erhöht werden. Vorausgesetzt dafür ist die exakte Einstellung der Bänder, damit das Gewicht der Tür gleichmäßig auf alle drei Bander verteilt wird. Um den größtmöglichen Effekt in Bezug auf Mehrbelastung zu erreichen, sollte das Band kurz unterhalb des oberen Bandes platziert werden. (nach Norm: 350 mm)
Stiftsicherung
Objektbänder können mit einer Stiftsicherung ausgestattet werden. Diese muss bei Bestellung separat angegeben werden. Eine Stiftsicherung verhindert das unbeabsichtigte Herausdrehen oder Herausschlagen des durchgehenden Bandstiftes.
Tragzapfen
Je nach Nutzungsfrequenz oder Türbeanspruchung, kann es sinnvoll sein den Bandlappen mit einem zusätzlich zu bestellenden Tragzapfen im Türblatt zu stabilisieren. Bei den angegebenen Belastungswerten sind solche Tragzapfen jedoch nicht vorgesehen.
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